Eine Behinderung oder Handicap kann jeden treffen – uns Menschen genauso wie unsere Tiere. Ob psychisch oder physisch, ihnen geht es wie uns.
Dabei wird zwischen einem Handicap seit der Geburt, nach einer Krankheit oder nach einem Unfall unterschieden.
Einen Hunde mit Handicap adoptieren
Grundlegend sollte man sich immer die Frage stellen, ob man dem Hund gerecht wird, den man sich aussucht. Hat man genügend Platz? Kann man genug Zeit aufbringen, um den Liebling zu versorgen und zu beschäftigen? Verfügt man über die nötigen finanziellen Mittel? – Es bleibt nicht bei den Anschaffungskosten, denn Futter, Versicherung und auch Tierarztbesuche kosten Geld.
Neben diesen und weiteren Fragen, die sich jeder stellen sollte, der sich einen Hund zulegen möchte, kommen bei der Anschaffung eines Hundes mit Handicap mit großer Wahrscheinlichkeit noch andere Fragen hinzu.
Kann man teure Operationen und Behandlungen finanziell stemmen? Kennt man sich mit der Behinderung des Hundes genügend aus und kann ihm so ein schönes, erfülltes Leben bieten?
Natürlich ist es nicht unmöglich, dass die liebste Fellnase im Laufe seines Lebens durch einen Unfall oder einer Krankheit ein Handicap bekommt. Dies ist natürlich für Hund und Besitzer eine neue, ungewohnte Situation. Doch keine Angst!! Hunde leben viel im Hier und Jetzt und finden sich in der Regel sehr schnell in der neuen Situation zurecht. Und was doch am wichtigsten ist: Meistens können sie ihr Leben trotzdem genießen.
Beeinträchtigtes Sehvermögen oder des Gehörs
Zwei Beispiele für ein Handicap sind Taub- oder Blindheit.
Blinde Hunde brauchen viel Sicherheit durch eine gleichbleibende Umgebung im Zuhause. Möbel und Gegenstände sollten daher möglichst nicht oft verschoben oder in der Wohnung stehen gelassen werden. Dann hat sich der beste Freund meistens schnell an die Umgebung gewöhnt und kommt sehr gut klar. Auch beim Spaziergang sollte man seinen Hund schützen, indem man Gefahrenquellen vorher erkennt und diese meidet, z.B. Abhänge, Scherben, Gräben. Das Hörvermögen blinder Hunde ist meist noch besser ausgeprägt als bei den sehenden Vertretern. Das kann man sich gut zu Nutze machen und mit dem Hund verstärkt über das Hörvermögen kommunizieren. Manchen Hunden hilft es, wenn der Besitzer ein kleines Glöckchen an den Sachen hat. Dann weiß der Liebling immer, wo sich sein Mensch gerade aufhält.
Taube Hunde haben meist noch weniger Probleme. Sie kommunizieren über das Sehvermögen und schauen oft, wo denn der geliebte Mensch gerade steckt. Geübt wird über optische Signale. Das haben die Hunde meist ganz schnell raus. Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten – gerade in der Nähe von Autos oder anderen Fahrzeugen.
Neurologische Beeinträchtigung
Wie wir Menschen, können auch Hunde neurologische Handicaps wie z.B. Alzheimer haben. In diesen Fällen unterscheiden sich die Symptome auch nicht groß von denen beim Menschen. Je nachdem, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, ist es möglich, dass der Hund seinen Besitzer und auch das gewohnte Umfeld nicht mehr erkennen. Bis zu einem gewissen Grad können Futterumstellungen oder Medikamente die Symptome lindern. Hier sollte man unbedingt mit einem Tierarzt reden.
Körperliches Handicap
Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, Hunden mit einem körperlichen Handicap zu helfen. Es gibt Rollstühle und Rollwägen für Hunde, deren Hinterläufe gelähmt sind. Die Fellnasen gewöhnen sich meist sehr schnell an diese Hilfsmittel und bekommen damit einen großen Teil ihrer Lebensqualität zurück. Auch tägliche Übungen oder Schwimmtherapien können sehr hilfreich sein.
Natürlich sind nicht alle Grade einer Behinderung gleich aber alles in allem lässt sich sagen: Ein Handicap ist inzwischen in den meisten Fällen kein Grund mehr, das Tier einzuschläfern oder wegzugeben. Jeder Hund verdient ein tolles Zuhause. Mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise können Besitzer ihre Lieblinge tatkräftig bei der Bewältigung des Schicksals unter die Pfoten greifen.
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