fbpx
Seite auswählen

Auf der Liste der beliebtesten Haustiere landen sie auf Platz drei hinter Hunden und Katzen – die Kaninchen.

Sie sind nicht zu groß oder zu klein, sie sind zutraulich und niedlich. Kaninchen sind nicht so preisintensiv wie andere Vierbeiner. In der Haltung sind sie nicht sehr anspruchsvoll und damit perfekt für Kinder und Leute, die wenig Zeit haben. Das ist eine leider viel zu oft gehörte Einschätzung.

Denn auch Kaninchen haben durchaus wichtige Bedürfnisse, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Auch wenn das Kaninchen es nicht so offen zeigen kann wie eine Katze oder ein Hund.

Bitte nicht alleine

Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse eines Kaninchens ist der Wunsch nach Artgenossen. Weder ein Meerschweinchen noch Menschen können dieses Bedürfnis stillen. Es ist unwichtig, wie lange sich das Kind mit dem Nager beschäftigt, denn es wird keinen Artgenossen ersetzen können. Kaninchen sollten daher nie einzeln gehalten werden. 
Am besten sollten 2-3 Kaninchen zusammenleben können. 
Sind nur zwei Kaninchen möglich, sollte es am besten ein Pärchen sein. Achtung: Der Rammler sollte unbedingt kastriert sein, sonst gibt es schnell ungeplanten Nachwuchs. Denn Häsinnen können 5-10 Mal im Jahr Junge bekommen.

Der Bewegungsdrang

Ein zweites, oft unterschätztes Bedürfnis ist die Bewegung des Kaninchens. Die Größe des Langohres ist dabei nicht wichtig. Denn auch Zwergkaninchen brauchen ausreichend Platz und Auslauf. 

Ein handelsüblicher Käfig reicht als Dauergehege nicht aus. Er bietet neben seiner zu geringen Größe zu wenige Beschäftigungsmöglichkeiten.
In der Natur buddeln und graben Kaninchen Gänge und Höhlen, sie rennen und schlagen Haken. Natürlich ist das für den Besitzer von Hauskaninchen schwer umzusetzen aber dennoch kann man einiges tun.

Gehege und Spielmöglichkeiten

Perfekt ist ein großes, natürlich angelegtes und witterungsgeschütztes Außengehege. Kaninchen können ohne Probleme das ganze Jahr draußen leben, wenn das Gehege einen geschützten Rückzugsort besitzt. Ein Holzhäuschen, eine Höhle oder ein hohler Baumstamm reichen dabei völlig aus. Eine eingezäunte Fläche von ca. 6 Quadratmetern ist ideal. Auf ihnen können die Langohren sich austoben. Wichtig ist die Sicherung des Geheges nach oben aber auch nach unten. Kaninchen buddeln gern und könnten sich sonst unter der Umzäunung durchgraben. Nach oben sollte ein Dach oder Gitter vor Feinden schützen. 

Sollte das nicht möglich sein, kann auch ein Innengehege unter bestimmten Voraussetzungen ein schönes Zuhause für die Langohren sein. 
Wichtig ist zu sagen, dass Kaninchen ohne Bewegung im Käfig seelisch verkümmern. Mehrere Stunden Auslauf täglich sind daher ein Muss! Am besten ist dafür ein extra gesicherter Bereich, damit die Kaninchen nicht an Kabeln, Steckdosen oder Pflanzen und Teppichen knabbern. 

Allerdings sollten im Innengehege auch trotz Auslauf Spiel- und Versteckmöglichkeiten geschaffen werden. Schlafhäuschen auf mehreren Ebenen und verbunden mit Rampen sind ideal. Hohle Baumstämme, Wurzeln und Röhren, es gibt viele Möglichkeiten die Kaninchen zu beschäftigen. 

Das gehört in den Stall

Eine Wasserflasche für Kleintiere, sowie eine Heuraufe gehören neben Spiel- und Versteckmöglichkeiten zur Grundausstattung für einen Kaninchenstall. Im Auslaufgehege sollte beides auch nochmal vorhanden sein. 

Der Boden des Käfigs kann mit einer Zeitung ausgelegt werden, denn diese vereinfacht die Reinigung. Darüber kommen eine Schicht Kleintierstreu und eine Schicht Stroh. 
Auch Knabbermöglichkeiten wie Zweige, Rinde oder Wurzeln sind zu empfehlen, weil die Zähne der Nager ständig wachsen und durch das Nagen abgenutzt werden müssen.

Die Ernährung der Langohren

Kaninchen haben nur eine sehr schwache Magen-Darm-Muskulatur und sie können daher nicht durch das Zusammenziehen der Muskeln die Nahrung durch den Magen-Darmtrakt transportieren. Durch ständiges Fressen wird neue Nahrung von oben „nachgedrückt“ und die bereits gefressene Nahrung weitergeschoben. Kaninchen verdauen also durch ständiges Fressen.

Daher sollte beispielsweise Heu permanent zur Verfügung stehen. Allerdings reicht dieses als Alleinfutter nicht aus, denn es deckt den Nährstoffbedarf des Nagers nicht ab. Dafür sollten zusätzlich Obst, Gemüse sowie Grünfutter zur Verfügung gestellt werden. Das Kaninchen sollte abwechslungsreich ernährt werden und ausreichend Ballaststoffe aufnehmen können. 
Ist das Kaninchen zu dick, ist das Futter zu energiereich. Es sollte dann mit dem Tierarzt abgesprochen werden wie das Futter sinnvoll umgestellt werden kann.

Gesundheit und Pflege

Verdauungsstörungen stellen für Kaninchen ein hohes Gesundheitsrisiko dar, denn ein Großteil der Krankheitsursachen liegt in ihrem empfindlichen Verdauungssystem. Falsche Ernährung und Zahnprobleme aufgrund mangelnder Abnutzung der Zähne sind häufig ein Auslöser. Bei Zahnproblemen ist ein frühzeitiger Tierarztbesuch daher ratsam.

Die Langohren sollten in ihrem Verhalten und ihrer Verdauung regelmäßig kontrolliert werden, da sie ihre Probleme oft „still“ ertragen und Probleme erst spät zu sehen sind.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Hygiene und deshalb sollte allen voran das Gehege einmal wöchentlich gereinigt werden. Die Einstreu sollte entfernt und alle Böden mit heißem Wasser gereinigt werden. Futternapf, Trinkflasche und die Toilette (meist eine separate Ecke in Gehege) sollten täglich gereinigt werden. 

Kaninchen machen also doch mehr Aufwand als man meinen möchte und natürlich machen sie mindestens auch genau so viel Freude! 

Es sollte nur genauso gut überlegt sein, sich Kaninchen anzuschaffen wie bei jedem anderen Vierbeiner auch. 

Das könnte auch interessant sein. Die beliebtesten Haustierfreunde – Teil 1 Der Hund